Betriebe in der Denkmalpflege
Das Handwerk prägt maßgeblich das Gesicht der Städte und Gemeinden. Besonders deutlich wird dies bei der Bewahrung des bauhistorischen Erbes. Der Erhalt wertvoller historischer Gebäude und die Pflege der Denkmale zählen zu den ureigenen Aufgaben des Handwerks. In diesem Zusammenhang übernimmt das Handwerk kulturelle Verantwortung und kümmert sich um die Erhaltung dieses Erbes, das andere Generationen von Handwerkern geschaffen haben. Der Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz erfordert fundiertes und umfassendes Sachwissen. Denkmalpflege setzt voraus, dass historische Techniken beherrscht werden, um Sanierungs- und Restaurationsarbeiten nach den Anforderungen moderner Denkmalpflege sachgerecht durchführen zu können.
Weiterführende Informationen:
Europäische Leitmesse für Denkmalpflege
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Listungsmöglichkeiten für Fachbetriebe
Möglichkeit 1
Die Handwerkskammer Magdeburg hat eine Datei "Handwerksbetriebe für die Denkmalpflege" eingerichtet (unter "Downloads" auf dieser Seite).
Diese Datei erfasst kostenfrei Restauratorinnen- und Restauratoren sowie Handwerksbetriebe für Denkmalpflege im Handwerk zur Behandlung von Anfragen der Denkmalpflegeämter, Kirchenbauämter, Architektinnen- und Architekten, Bauverwaltungen, Denkmaleigentümerinnen und Eigentümern, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen. Eine Aufnahme in die Datei ist nur für eingetragene Handwerksbetriebe bei der HWK-Magdeburg möglich. Die Datei soll helfen, dass Aufträge in der Denkmalpflege auch an die Betriebe vergeben werden, die die entsprechende Qualifikation (z. B. Restaurator im Handwerk) und Erfahrungen auf diesem Gebiet mitbringen. Bei Interesse an einer kostenfreien Listung kontaktieren Sie uns gern.
Möglichkeit 2
Der Zentralverband des Handwerks (ZDH) betreibt eine bundesweite Datenbank, in der sich handwerkliche Restaurierungsunternehmen mit ihrem vielfältigen Leistungs- und Erfahrungsspektrum registrieren lassen können.
Gelistet werden ausschließlich eingetragene Handwerkskammerbetriebe, welche ihre Aufträge mit qualifizierten Beschäftigten durchführen. Alle gelisteten Unternehmen erfüllen zusätzliche Zulassungskriterien, die sie insbesondere für die Arbeit in Restaurierung und Denkmalpflege ausweisen. Ein Fachbeirat überprüft diese Kriterien kontinuierlich und sorgt für die qualitative Weiterentwicklung der Datenbank.
Mittels der Datenbank ist eine einfache Recherche nach Handwerk, Region, spezifischen Leistungen, Fachgebieten und Zulassungskriterien der Restaurierungsbetriebe möglich. Für die Registrierung ist eine Jahresgebühr zu zahlen.
Zur Plattform gelangen Sie über diesen Link auf restaurierung-handwerk.de.
Denkmalbörse als Vermittlungsplattform zwischen Denkmaleigentümern und Kaufinteressenten
Wer ein denkmalgeschütztes Objekt kaufen oder verkaufen möchte, hat oft eine langwierige Suche nach einem geeigneten Käufer beziehungsweise Verkäufer vor sich. Häufig ist auch gar nicht bekannt, welche Objekte überhaupt auf dem Markt verfügbar sind.
Die Denkmalbörse kann hier helfen! Sie vermittelt Kontakte zwischen Objekteigentümern und Interessenten. Immer im Mittelpunkt steht der dauerhafte Erhalt von Baudenkmälern.
Hier gelangen Sie zur Denkmalbörse.
Nachwuchsgewinnung in der Denkmalpflege – Junge Hände für alte Wände
Eine Möglichkeit zur Nachwuchsgewinnung können die sogenannten Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bieten. Sie schaffen Jugendlichen den Rahmen für ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege. Auch Handwerksbetriebe können sich in dem Projekt engagieren, indem sie Jugendliche ein Jahr lang beschäftigen und somit potenziellen Nachwuchs für die Denkmalpflege fördern. Diese Sonderform des Freiwilligen Sozialen Jahres eröffnet Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahren die Möglichkeit, erste praktische Erfahrungen zu sammeln, Arbeitsfelder in der Denkmalpflege kennenzulernen und sich beruflich und persönlich zu orientieren.
Bei den Jugendbauhütten handelt es sich nicht um ortsfeste Bauhütten, sondern um ein Konstrukt, das den Teilnehmenden ermöglicht, ein Jahr lang in einem in der Denkmalpflege tätigen Handwerksbetrieb, Architekturbüro, einer Behörde, einem Museum oder einer anderen kulturellen Einrichtung („Einsatzstelle“) zu arbeiten. Die praktische Arbeit in diesen Einsatzstellen wird durch theoretische und praktische Grundlagen in der Denkmalpflege ergänzt, die in sechs Seminarwochen vermittelt werden. Von den Einsatzstellen wird ein monatlicher Beitrag von ca. 300-400 Euro erwartet. Das Freiwillige Jahr in der Denkmalpflege beginnt jeweils im September. Die praktische Durchführung sowie die pädagogische Begleitung liegen bei den „Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten e. V.“ (ijgd).
Weitere Informationen erhalten Sie hier und via Flyer im Downloadbereich.
Bundesweites Stipendienprogramm "Restaurator/in im Handwerk"
Der fach- und sachgerechte Umgang mit denkmalgeschützten Bauten erfordert besondere Fertigkeiten und Kenntnisse, die angesichts der rasanten Veränderungen im modernen Baugeschehen drohen, in Vergessenheit zu geraten.
Um diesem Vergessen entgegen zu wirken, hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das bundesweite Stipendienprogramm zur beruflichen Weiterbildung zum "Restaurator/in im Handwerk bzw. Master Professional für Restaurierung im Handwerk" ins Leben gerufen. Es gibt Handwerkerinnen und Handwerkern die Chance, dieses besondere Arbeitsfeld in der Denkmalpflege zu erschließen und berufsbegleitend die Kompetenzen im Umgang mit historischen Materialien und Techniken sowie die Kenntnisse moderner denkmalgeeigneter Methoden zu erlangen.
2024 vergeben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und ein privater Stifter erneut Stipendien, die den Besuch entsprechender Lehrgänge an den denkmalpflegerischen Bildungszentren in Deutschland ermöglichen. Die Stipendien sind jeweils mit 6.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine Fachjury.
Bewerben können sich alle Interessenten, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
- erfolgreich bestandene Meisterprüfung,
- Erfahrungen im Umgang mit denkmalgeschützten Bauten oder Altbauten, insbesondere mit Arbeiten im Rahmen der Pflege, Erhaltung und Erneuerung historischer Bausubstanz (bitte Angabe von maximal 3 Referenzobjekten).
Die Bewerbungen sollten eine Kopie der Meisterprüfung, Arbeitszeugnisse und bebilderte Kurzdokumentationen der Referenzobjekte beinhalten. Die Bewerbungsunterlagen finden Sie zum Download unter:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Stipendienprogramm "Restaurator im Handwerk"
Bewerbungen sind ausschließlich per E-Mail einzureichen an: stipendien@denkmalschutz.de. Einsendeschluss der Bewerbungsunterlagen ist der 30. September 2024.
Bundesweites Förderprogramm "Denkmalerhalt und Kulturtouristische Nutzung Historischer Bauten"
Mit diesem Förderprogramm sollen Kulturdenkmäler erhalten und für die Allgemeinheit zugänglicher gemacht werden, wobei der nachhaltige Tourismus im Vordergrund steht.
Eigentümer historischer Bauten wie Privatpersonen, Stiftungen oder Trägervereine können sich um einen Förderzuschuss in Höhe von 20.000 bis 50.000 Euro beim Schlösser und Gärten in Deutschland e.V. bewerben. Durch diese finanziellen Fördermittel, die der Verein dank einer Spende von Airbnb bereitstellen kann, sowie eine begleitende fachliche Beratung sollen eine denkmalgerechte (Teil-)Sanierung der Bauwerke und die Sicherstellung sinnvoller Nutzungskonzepte, wie z. B. kulturtouristische Übernachtungsangebote, ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen über neue Nutzungen Einnahmequellen für den dauerhaften Denkmalerhalt erschlossen werden.
Die Auswahl der unter Denkmalschutz stehenden historischen Gebäude, die im Rahmen des Förderprogramms unterstützt werden, erfolgt nach der Erfüllung folgender Kriterien:
- Denkmalpflegerische und architektonische Besonderheiten
- Stärkung ländlicher Regionen
- Identitätsstiftendes Alleinstellungsmerkmal
- Nachhaltigkeit und Klimaanpassung
- Nutzungskonzept/Zugänglichkeit für den Kulturtourismus
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Projektkoordinatorin Anisha Schröder (E-Mail: a.schroeder@sgd-ev.de oder Tel.: 0176/ 68975279) sowie auf der Webseite des Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.
Ansprechperson:
Handwerkskammer Magdeburg Fotoatelier Mentzel
Betriebsberaterin Sachverständige für Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken (degib)
Tel. 0391 6268-272
Fax 0391 6268-110
Die Beratungen werden gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und vom Land Sachsen-Anhalt.