Produktionsstätte und Ergebnis: Geschäftsführer Carsten Sturm vor einer Pulverkabine in seiner Produktionshalle.
Handwerkskammer Magdeburg
Produktionsstätte und Ergebnis: Geschäftsführer Carsten Sturm vor einer Pulverkabine in seiner Produktionshalle.

Das Profil geschärft

Grün und blau – was einer Redensart entsprechend gar nicht zusammenpassen soll, war für den Architekten eines Firmengebäudes in der Nähe von Braunschweig die perfekte Kombination. Er ließ die Fassade mit verschiedenfarbigem Blechpaneel verkleiden und schuf so einen Blickfang in der Landschaft. „Besonders schön sieht die Vertäfelung aus, wenn die Sonne darauf scheint“, sagt der, in dessen Firma die Bleche angefertigt wurden: Carsten Sturm, 37, Geschäftsführer der HMP Harzer Metallprofile GmbH in Blankenburg.

Metallprofile in vielen Farben werden immer häufiger nachgefragt. Was die Firma bislang vor ein Problem stellte. Zwar hat sich das 2006 von Wilfried und Carsten Sturm gegründete Unternehmen als Anbieter für Standardprofile aus Aluminium und Verbundwerkstoffen sowie für Abkantprofile für das Baugewerbe einen Namen gemacht. Doch für die Beschichtung mussten die Werkstücke immer das Firmengelände mitten in Blankenburg verlassen. Zu den Beschichtungskosten kamen dadurch immer noch die Transportkosten und der Zeitfaktor. „Dieses Modell war auf Dauer nicht wettbewerbsfähig“, sagt Juniorchef Carsten Sturm.

Die Lösung des Problems brachte eine eigene Pulverbeschichtungsanlage, die von April bis August 2013 in einer bereits vorhandenen Halle am Betriebsstandort errichtet wurde und aus einer Vorbehandlungsanlage, einer Großraumpulverkabine und zwei Einbrennöfen besteht. „Damit können wir nun Werkstücke aus Aluminium, Stahl und verzinktem Stahl bis zu sechs Metern Länge, bis zu zweieinhalb Metern Höhe, bis zu 1,20 Meter Breite und bis zu 500 Kilogramm Gewicht in allen Farben, in verschiedenen Strukturen und Glanzgraden so beschichten, dass sie hitze- und korrosionsbeständig sind“, erklärt Carsten Sturm und ist ganz begeistert von der Veredlungstechnologie, bei der hochwertige Beschichtungspulver elektrostatisch aufgetragen und dann bei 180 Grad Celsius eingebrannt werden.

„Unsere Wertschöpfungskette ist damit komplett. Wir sind schneller, flexibler und können unsere Produkte nun preiswerter anbieten“, sagt Carsten Sturm, der sich als Lohnbeschichter in den Dienst von Metallbau-Unternehmen stellt und alles von der Einzelanfertigung bis zur Großserie liefern kann. Mit dem Angebotsspektrum wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter. Im Dezember 2012 hat Carsten Sturm mit der Suche begonnen und schließlich fünf neue eingestellt – Tischler, Metallbauer, Industriebeschichter. „Unser Personalstamm wächst ständig, wir sind jetzt bei zwölf, Tendenz steigend“, sagt Carsten Sturm. Seine Maxime lautet: „Unsere Leute bekommen pünktlich ihr Geld.“

Auch der Umweltschutz ist eine Maxime bei HMP und wurde auch bei der Beschichtungsanlage berücksichtigt: Die Vorbehandlung geht ohne giftiges Chrom vonstatten, der Strom wird mittels Blockheizkraftwerk selbst erzeugt – für den Träger des Umweltsiegels der Handwerkskammer Magdeburg und als Mitglied der Umweltallianz des Landes Sachsen-Anhalt wohl selbstverständlich. (ag)

Kontakt:
Harzer Metallprofile GmbH
Husarenstr. 2, 38889 Blankenburg
Telefon 03944 367381
E-Mail info@harzer-metallprofile.de
Internet www.harzer-metallprofile.de