Praktikantin Emily Teßmar (v.l.), Alexander Möbius, Annica Bernhardt und Daniela Sperk von Augenoptik Bernhardt in Havelberg.
Anne-Kristin Gotot
Praktikantin Emily Teßmar (v.l.), Alexander Möbius, Annica Bernhardt und Daniela Sperk von Augenoptik Bernhardt in Havelberg.

TOP-AUSBILDER 2023Mut zur Ausbildung

"Ausbildung braucht Geduld und Zeit", sagt Annica Bernhardt, Inhaberin von "Augenoptik Bernhardt" in Havelberg. Schon ihre erste Auszubildende Daniela Sperk, die 2016 in den Betrieb kam, profitierte von dieser Herangehensweise. "Meine Chefin war immer da, hat immer geholfen, stand immer an meiner Seite", berichtet Daniela Sperk, die nach ihrer Ausbildung übernommen wurde und sich keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen kann.

Annica Bernhardt sagt außerdem: "Man sollte keine Angst vor schwierigen Aufgaben aufbauen, sondern rangehen, die Azubis mitnehmen und auch mal scheitern lassen." Entsprechend fällt das Resümee ihres zweiten Azubis Alexander Möbius aus, der von 2019 bis 2022 lernte, jetzt angestellt ist und seine Meisterausbildung macht: "Ich durfte mich komplett frei entfalten, Dinge üben, Material war immer da. Ich konnte immer alles fragen und so viele Brillengläser kaputt machen, wie ich wollte."



Man sollte keine Angst vor schwierigen Aufgaben aufbauen, sondern rangehen, die Azubis mitnehmen und auch mal scheitern lassen.
Annica Bernhardt, Inhaberin von "Augenoptik Bernhardt" in Havelberg

Annica Bernhardt und Praktikantin Emily Teßmar (l.).
Anne-Kristin Gotot
Annica Bernhardt und Praktikantin Emily Teßmar (l.).



Alexander Möbius hatte neben einer einfühlsamen Ausbilderin Leistungsbereitschaft, Talent, Lust auf den Beruf sowie ein Fünkchen Glück und wurde damit 2022 Deutschlands bester Nachwuchs-Augenoptiker. "Die Sieger kamen sonst aus Optiker-Ketten. Dass ein Azubi aus einem Einzel-Betrieb Bundessieger wird, war ein Novum und zeigt, dass auch ein kleiner, junger Betrieb gut ausbilden kann. Das sollte Mut machen", sagt Annica Bernhardt stolz.



Inhaberin von Augenoptik Bernhardt, Annica Bernhardt.
Anne-Kristin Gotot
Inhaberin von Augenoptik Bernhardt, Annica Bernhardt.

Die Sieger kamen sonst aus Optiker-Ketten. Dass ein Azubi aus einem Einzel-Betrieb Bundessieger wird, war ein Novum und zeigt, dass auch ein kleiner, junger Betrieb gut ausbilden kann. Das sollte Mut machen.
Annica Bernhardt, Inhaberin von "Augenoptik Bernhardt" in Havelberg



Sie selbst ist in ihrem Berufsleben mit ganz unterschiedlichen Unternehmen in Berührung gekommen. 1980 am Rand von Berlin geboren und dort auch aufgewachsen, absolvierte Annica Bernhardt nach Abi und Auslandsjahr ein damals ganz neues ausbildungsintegriertes Studium der Augenoptik/Optometrie in Wolfsburg/Hankensbüttel mit dem Abschluss "Dipl.-Ing (FH)". Dann arbeitete sie in Süddeutschland und versuchte von dort aus, ihren Lebensmittelpunkt in die östliche Altmark, der Heimat ihres Mannes, zu verlegen. Nach einer Station als Ausbilderin in den Optischen Werken Rathenow und einem Franchise-Projekt nutzte die mittlerweile zweifache Mutter 2015 die Chance und übernahm das Geschäft in Havelberg.

Hier ist sie gut angekommen, hat sich auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingestellt, bietet zusätzlich Sportbrillen und Lupen an, arbeitet im Prüfungsausschuss der Augenoptiker- und Optometristen-Innung Sachsen-Anhalt, vernetzt sich mit regionalen Unternehmen und unterstützt Berufsorientierungsprojekte Havelberger Schulen. Eine(n) dritte(n) Auszubildende(n) hat sie bislang leider nicht gefunden. "Es gab trotz aller Bemühungen keine Bewerber. Ich bin für alles offen. Die Person muss zum Team passen und mit den Kunden umgehen können", sagt Annica Bernhardt, die sich trotz der derzeitigen Durststrecke nicht vom Ausbilden abhalten lässt: "Wenn ich nicht ausbilde, finde ich auch keine Fachkräfte."

Anja Gildemeister

Augenoptik Bernhardt
Inhaberin Annica Bernhardt

Vor dem Steintor 1, 39539 Havelberg
Tel.: 039387-21559
info@augenoptik-bernhardt.de
www.augenoptik-bernhardt.de

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