Zwei Personen geben sich die Hand.
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Tischler Sachsen-AnhaltRückblick: Frühjahrsversammlung 2025 in Halberstadt

Der diesjährige Branchentreff der Landesinnung Tischler Sachsen-Anhalt fand im K6 Seminarhotel in Halberstadt statt und bot den rund 100 Teilnehmenden aus der Tischlerbranche ein spannendes und informatives Programm. Der Landesinnungsmeister Frank Bögelsack eröffnete die Veranstaltung mit einem herzlichen Willkommen.



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Fachliche Impulse und zukunftsweisende Themen

Im Zentrum der Freitagsveranstaltung stand die Vorstellung der Neuheiten im Bundesverband von Dr. Katharina Gamillscheg, Geschäftsführerin von Tischler Schreiner Deutschland, welche die aktuelle Ausrichtung des Verbands und die Schwerpunkte ihrer Arbeit präsentierte. „Unser Ziel ist es, den Innungsbetrieben echten Mehrwert zu bieten“, erklärte Dr. Gamillscheg. Sie nannte drei zentrale Themenbereiche, die auf die Herausforderungen der Branche eingehen: der Generationswechsel im Handwerk, die Attraktivität des Berufs für junge Generationen und die Stärkung der Leistung der Innung. Besonders betonte sie die regelmäßigen digitalen Treffen mit allen 16 Landesverbänden, die den Wissensaustausch fördern sollen.

Ein weiteres Highlight war die Vorstellung eines neuen Obermeisterleitfadens sowie die Entwicklung eines ergonomischen Werkstattkonzepts, das auf der LIGNA-Messe in Hannover im Mai präsentiert wird. Dr. Gamillscheg betonte, wie wichtig es sei, die Werkstätten und den Beruf insgesamt für die junge Generation attraktiver zu machen.

Politische Arbeit und Lobbyismus

Ein weiterer zentraler Punkt war die politische Arbeit des Verbands. Dr. Gamillscheg ging auf die enge Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ein und zeigte auf, wie der Verband erfolgreich die duale Ausbildung beim Validierungsgesetz verteidigte. Sie unterstrich, dass das Handwerk das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilde und sich nicht ins Ausland verlagere. Themen wie das Lieferkettengesetz und die Bundestagswahlforderungen standen ebenso auf der Agenda.

Sichtbarkeit und Digitalisierung

Um die Sichtbarkeit des Handwerks zu steigern, kündigte Dr. Gamillscheg die neue Website von Tischler Schreiner Deutschland an, die künftig Endkunden zu Innungstischlern führen soll. Die Bedeutung von Social Media, insbesondere der Plattform TikTok, wurde ebenfalls hervorgehoben, um die junge Zielgruppe digital anzusprechen. Außerdem wurde die Innungszeitschrift „Genau“ als wertvolles Kommunikationsinstrument bezeichnet, das durch thematische Vorschläge aus der Branche bereichert werden soll.

Ausbildung und Fachkräftemangel

Ein weiteres Thema war die Fachkräftesituation. Der Rückgang der Innungsmitgliedschaften und die Leistungsfähigkeit der jungen Generation wurden angesprochen. Es wurde ein verstärkter Fokus auf digitale Kommunikation und Ansprache der Jugendlichen gelegt, um die nächste Generation für das Handwerk zu gewinnen. Die Tischler Schreiner Deutschland plante zudem, ein neues digitales Berichtsheft für die Nachwuchskräfte einzuführen.
Die Veranstaltung bot auch zahlreiche Gelegenheiten zum Netzwerken und zur Diskussion. Ein Unternehmer sprach das Thema Nachfolgeplanung an und erbat Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Zusammenfassung weiterer Fachvorträge

Anschließend wurde von Arne Bretschneider der Tischler Schreiner Campus vorgestellt, der deutschlandweit zur Verfügung steht. Anhand einer Live-Demonstration wurden sämtliche Funktionen des digitalen Berichtshefts erläutert.

Nach einer Kaffeepause präsentierte Herr Kevin Kaiser von der Handwerkskammer Maßnahmen zur Berufsfindung, darunter eine spezialisierte Website der HWK, Messen und Beratungsangebote. Besonders positiv wurde hervorgehoben, dass die Ausbildungszahlen im Tischlerhandwerk stabil sind und sogar leicht steigen. Zudem wurde ein Aufruf zur Mitwirkung in Prüfungskommissionen gestartet.

Weitere spannende Vorträge und Präsentationen am Samstag

Der zweite Tag der Veranstaltung begann mit einer Präsentation von Uwe Hildebrandt von Fachkraft im Fokus zur Fachkräfteberatung und den Fördermöglichkeiten im Rahmen des Welcome-Centers Sachsen-Anhalt. Es wurden Förderquoten von bis zu 90 % vorgestellt, die es sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen ermöglichen, von staatlicher Unterstützung zu profitieren.

Als zweiten Programmpunkt präsentierten Marvin Mikulla, Robert Dreyer und Lucas Bögelsack das Netzwerkprojekt „Generation N“, das junge Fachkräfte im Tischlerhandwerk vernetzen und wertvolles Wissen für die Zukunft sichern soll. Ein zentrales Element ist die digitale Wissensdatenbank, die handwerkliches Erfahrungsgut in Form von Videotutorials, schriftlichen Anleitungen und Interviews erfasst. Zudem setzt „Generation N“ auf Austausch, Weiterbildung und Mentoring, um junge Tischler durch Workshops, Exkursionen und Talentwettbewerbe gezielt zu fördern. Ziel ist es, das Handwerk für die nächste Generation attraktiver zu gestalten und langfristig die Qualität und Innovationskraft der Branche zu sichern.

In weiteren Vorträgen und Workshops am zweiten Tag standen Themen wie die Entwicklung von Wasserlacken, betriebliche Krankenversicherungen sowie die Wichtigkeit der Verfahrensdokumentation in Betrieben auf der Agenda. Zudem wurde die Möglichkeit einer Weiterbildung zum Sachverständigen für das Tischlerhandwerk durch Daniela Kaschta von der Handwerkskammer Halle erläutert. 

Die Momente der Veranstaltung wurden von marv. Foto- und Videoproduktion professionell eingefangen. Das Video können Sie sich unter dem verlinkten Instagram-Beitrag anschauen.