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Dan Tebel

Jargalmaa Rentsendorj ist die beste Straßenbauerin Sachsen-Anhalts beim PLW 2022Stein für Stein zum Erfolg

Knapp 1,60 Meter groß, etwas mehr als 50 Kilo schwer, zwei sehr lange schwarze Zöpfe und ein wunderschönes
Lächeln: So stellt man sich nicht unbedingt den besten Nachwuchs-Straßenbauer Sachsen-Anhalts vor. Doch genauso sieht die diesjährige Landessiegerin aus und kommt zu allem Überfluss auch noch aus der Mongolei: 2019 hat Jargalmaa Rentsendorj als 21-Jährige ihre Heimatstadt Ulan Bator verlassen, um 8000 Kilometer entfernt bei der Buchheister Straßen- und Tiefbau GmbH in Genthin eine Ausbildung zu beginnen.

Eine Kooperation des Bau-Bildungs-Zentrums Magdeburg mit der Mongolei machte es möglich. In der überbetrieblichen Ausbildungsstätte der Bauwirtschaft absolvierte Jargalmaa, Rufname Jak, zunächst die übliche sechsmonatige Grundausbildung und lernte dann bei der Buchheister GmbH weiter, die sie nicht nur mit einer Azubi-Wohnung unterstützte.

Geschäftsführer Lutz Buchheister, selbst gelernter Straßenbauer und Bau-Ingenieur, hat schon einige Erfahrung mit Auszubildenden, auch aus der Mongolei. Doch Jargalmaa setzte neue Maßstäbe. "Einen so willensstarken und energischen Lehrling hatte ich noch nie", sagt Buchheister.






"Das Beste an meiner Ausbildung waren

meine Kollegen, meine Lehrer und Lehrmeister"

Jargalmaa Rentsendorj

PLW 2022 Landessiegerin Strassenbau Jak
Dan Tebel

Etwas Erbgut muss hier auch im Spiel sein, schließlich ist Jargalmaas Mutter Ingenieurin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Entsprechend intensive Fachgespräche gab es diesen Sommer, als die Mutter zu Besuch kam und Lutz Buchheister den beiden die schönsten Straßenpflaster in Sachsen-Anhalt zeigte. Jargalmaa übersetzte, sie hat auf eigene Initiative mittlerweile das B2-Sprachniveau erreicht.

Ihre Ausbildung schloss Jargalmaa als Landesbeste ab und trat Mitte November mit acht weiteren Landessiegern beim Bundeswettbewerb in Berlin an. Die Aufgabe: eine Gehwegfläche entsprechend der Vorgabe fachgerecht herstellen, sehr anspruchsvoll, versteht sich. „Ich habe acht Stunden geschwitzt“, berichtet Jargalmaa.

Am Ende reichte es nicht für das Sieger-Podest, doch ist Jargalmaa zufrieden mit ihrer Leistung und vor allem sehr glücklich über das, was sie auf dem Bau erlebt und gelernt hat: "Das Beste an meiner Ausbildung waren meine Kollegen, meine Lehrer und Lehrmeister, alles warmherzige und kluge Menschen, ich bin ihnen
sehr dankbar."

Jetzt macht Jargalmaa die Fachhochschulreife und will dann Bau-Ingenieurin werden. Weiter in die Zukunft möchte sie nicht schauen. "Ich lebe jetzt und hier", sagt sie. Bei der Buchheister GmbH wird sie immer eine Heimat haben, sagt Lutz Buchheister: "Wir werden Jak weiter auf ihrem Weg begleiten. Genau solche
Leute wie sie brauchen wir im Baugewerbe"



Von Anja Gildemeister

Ansprechpartnerin zum Wettbewerb:

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Sekretariat Bildung

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