Turn- und Tanzbekleidung - Made in Magdeburg

In Handarbeit entwirft und fertigt Jana Wolter Turn- und Tanzbekleidung aller Art, vor allem für Sportvereine. Mit der eigenen Werkstatt hat sich die Magdeburgerin einen Lebenstraum erfüllt. „Handmade in Germany“ steht drauf auf den Etiketten der Kleider und Röcke, Hosen und Bodies für Turner und Tänzer. „Handmade in Magdeburg“ würde es noch genauer treffen, schließlich fertigt Jana Wolter jedes Stück in ihrer kleinen Werkstatt in Magdeburg-Reform in Handarbeit an.

Als Ausrüster für Fahrradsportler der DDR wurde „adler SPORTSWEAR“ einst im sächsischen Markkleeberg von der Radsport-Familie Adler gegründet. Nach der Wende spezialisierte sich das Unternehmen mehr und mehr auf Turn- und Tanzkleidung.

„Bestellt nochmal nach, die Firma Adler macht zu“, war der erste Satz, den Jana Wolter über das Unternehmen hörte. Ausgesprochen in Magdeburg von der Akrobatiktrainerin ihrer Tochter. Sofort gingen die Antennen an bei der Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik, die nach dem Studium in Berlin im Verkauf, dann im Einkauf und danach viele Jahre als Geschäftsführerin der Staatlichen Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH gearbeitet hatte.

Jana Wolter fuhr nach Markkleeberg und verliebte sich auf den ersten Blick in die Geschäftsidee. „Das war Fügung“, sagt sie. Sie rettete die letzten Nähmaschinen vorm Ausverkauf und ließ sich eine Woche lang einarbeiten. Dann war „adler SPORTSWEAR“ in Sachsen Geschichte und der Weg frei für den Neuanfang in Sachsen-Anhalt.

Am 1. Januar 2015 eröffnete Jana Wolter in Magdeburg- Reform ihr eigenes Atelier. Erst arbeitete sie in einer Wohnung, mittlerweile hat sie ein Ladenlokal am Bunten Weg bezogen. Inmitten von Stoffrollen und Schnittmustern fühlt sie sich überaus wohl. „Die Selbstständigkeit ist ein Lebenstraum. Hier ist sie kunterbunt und glitzernd – wie für mich gemacht“, sagt die 44-Jährige und streicht über ein Turnkleidchen.

Was da so kunterbunt glitzert, sind moderne Chemiefasern wie Lycra, Samt, Supplex oder Meryl – allesamt Stoffe, die schön dehnbar sind. Beim Voltigieren, Rhönradturnen oder beim Cheerleading darf nun mal nichts verrutschen.

Per Katalog bietet Jana Wolter verschiedene Modelle und Ausführungen an. Turnbody, Turnhose, Steghose, Hotpant, Caprihose, Leggins, Radlerhose, Voltigieranzug, Kleid oder Rock – alles, was das Turner- und Tänzerherz begehrt. Regelmäßig entwickelt sie neue Kleidungsstücke und geht damit in Serie.

„Die Kunst besteht darin, etwas zu entwerfen, was möglichst vielen passt“, sagt die Fachfrau, die auch Einzelstücke anfertigt – in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Gerade bei Wettkämpfen sei es wichtig, dass der Träger den Anzug kaum spürt.

Stichwort Kunden: Die kommen beziehungsweise melden sich aus ganz Deutschland und sind überwiegend in Vereinen organisiert. „Die Konkurrenz ist sehr überschaubar“, weiß Jana Wolter. „In Frankreich oder Großbritannien gibt es Hersteller, auch in Nürnberg und den Niederlanden. Diese fahren aber nicht in die Turnhallen Sachsen- Anhalts, Niedersachsens, Sachsens und Brandenburgs, um bei Auswahl und Größenbestimmung zu beraten“, freut sich Jana Wolter über ihre Nische.

Vorerst will die Magdeburgerin Einzelunternehmerin bleiben, kann sich aber gut vorstellen, eines Tages einzustellen oder auszubilden. Interessenten gibt es schon. (ag)

Kontakt:
Jana Wolter
39118 Magdeburg, Bunter Weg 2
www.adler-sportswear.de

(Veröffentlicht im "Handwerk in Sachsen-Anhalt", Ausgabe 21 vom 17.11.2016)