Metallbauermeister Bernd Falke an seiner Zaunanlage an der Kirche von Häsewig.
Handwerkskammer Magdeburg

500 Jahre nach der Reformation stellen wir Handwerker vor, die in, an oder für Kirchen arbeiten.Handwerk & Kirche

Teil 5 - Metallbauer Bernd Falke aus Klein Schwechten

Bernd Falke setzt den Kirchen die Krone auf. Und zwar in Form von Wetterfahnen: Sieben Stück hat der Metallbauermeister und Betriebsinhaber in den vergangenen Jahren für Kirchen in seiner altmärkischen Heimat restauriert oder neu angefertigt. Für das Gotteshaus in Berkau etwa, und auch für dasin Goldbeck oder Häsewig. „Nach der Wende wurden viele Kirchendächer neu gedeckt. Dass wir uns um die Wetterfahnen kümmern, hat sich herumgesprochen“, freut sich Falke.

Die Herausforderung: Das etwa einen bis anderthalb Meter lange Schmuckstück aus verzinktem Stahl muss sich reibungslos im Wind drehen und möglichst verschleißfest gelagert sein. Denn Wartungsarbeiten sind schwierig. „An die Kirchturmspitzen kommt man ja nicht einfach so heran“, erklärt BerndFalke. Da könnte er Geschichten erzählen ...

Was der 57-Jährige sonst noch für die Kirche(n) baut und restauriert, sind Zäune, Geländer, Tore oder Vogelschutzgitter. Der denkmalgetreue Nachbau einer Zaunanlage in Rohrbeck etwa sei ein wunderbares Projekt gewesen. Das Pfarramt in Kossebau hat Bernd Falke „neumodern“ eingezäunt. „Wir könnten die ganze Altmark abfahren, wir würden überall etwas von uns finden“, sagt Falke, der auch staatlich anerkannter Hufschmied mit einem hervorragenden Ruf in der Region ist, dieses Handwerk aber seit zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr ausüben kann.

Ob alt oder neu, hoch oben auf dem Turm oder unten auf der Erde: Wann immer Bernd Falke Hand an eine Kirche legt, so ist er mit besonderer Ehrfurcht für das Gebäude, viel Respekt für die alten Baumeister und dem Glauben an Gott bei der Sache. Gemeinsam mit seiner Familie engagiert er sich in der örtlichen Kirchengemeinde. Seine Frau ist Kirchenälteste, die beiden Kinder sind getauft und konfirmiert und auch Theo, der jüngste Falke- Spross und ganze Stolz von Großvater Bernd, hat die wunderschöne Feldsteinkirche von Klein Schwechten schon als Täufling von innen gesehen. Das Reformationsjubiläumsjahr findet Falke gut. „Es ist wichtig, dass man den Herrn Luther ehrt“, sagt er.

Ehrenamtlich ist Bernd Falke auch für seinen Berufsstand im Einsatz, als Mitglied im Landesinnungsverband Metall Sachsen-Anhalt, Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Altmark, Mitglied der Metallbauer-Innung Altmark und Prüfungsausschussvorsitzender. Der Nachwuchs ist ein wichtiges Thema für Falke. „Wir sind verantwortlich für die Qualifikation des Fachkräftenachwuchses“, sagt er und weiß doch aus Erfahrung zu gut um die Schwierigkeiten der Ausbildung in kleinen Handwerksbetrieben.

Um die Zukunft seines eigenen Betriebes, der fast 100 Jahre alten Schmiede und Bauschlosserei in Klein Schwechten mit derzeit fünf Mitarbeitern, muss sich Bernd Falke keine Sorgen machen. Sohn Lars ist in die Firma eingestiegen und wird sie eines Tages übernehmen. Ein paar neue Ideen hat der Junior schon in die Tat umgesetzt. Die Wetterfahne bei Falkes zeigt frischen Wind an.

Kontakt:
www.metallbau-falke-stendal.de